Blaulichtmeile: Die ganz große Schau auf 2,5 Kilometern

500 Menschen informierten an der Aggertalsperre über ihre Arbeit – Innenminister Reul beeindruckt vom ehrenamtlichen Engagement.

Ob sich für NRW-Innenminister Herbert Reul ein Kindheitstraum erfüllt, ist nicht überliefert. Allerdings ist er begeistert, als er im Bundeswehr-Flugfeldlöschfahrzeug des Köln-Bonner Flughafens den Hebel umlegt und damit eine gewaltige Wasserfontäne auslöst, die sich Richtung Aggertalsperre ergießt. Mit der vorherigen Warnung „Achtung, jetzt kommt viel Wasser“ hat er wahrlich nicht übertrieben. Noch mehr Nass kommt zeitgleich von oben, denn ein Polizeihubschrauber dreht seine Kreise über Gummersbach-Lantenbach und wirft zu Schauzwecken Wasser über dem Wald ab. Am Boden simulieren Feuerwehrleute parallel die Brandbekämpfung.

Was beim heutigen Rundgang mit dem Spitzenpolitiker so locker und spielerisch wirkt, hat einen ernsten Hintergrund und seinen Ursprung im Hömericher Waldbrand vor gut zwei Jahren. Damals mussten viele Hilfsorganisationen urplötzlich Hand in Hand arbeiten. So war die Idee geboren, alle unter ein Dach zu holen und ein bisher nie da gewesenes Event im Oberbergischen Kreis zu veranstalten. Geboren war die „Blaulichtmeile“, die nicht nur das Interesse des „obersten Dienstherrn“ der haupt- und ehrenamtlichen Helfer weckte. Sondern auch jenes der rund 5.000 Besucher, die sich auf 2,5 Kilometern Länge von Lantenbach bis zur Sperrmauer ein Bild von Feuerwehren, Polizei, Johannitern, Deutschem Roten Kreuz, THW und vielen weiteren machen können. Insgesamt waren 500 Ehrenamtler vor Ort.

Eine Station der 30 Anlaufpunkte ist der Stand von „@fire“. Die Organisation unterstützt weltweit mit Wissen und technischem Gerät bei Waldbränden und bietet Fortbildungslehrgänge an. „Wir müssen unser Wissen und unsere Ausrüstung in Bezug auf Waldbrände und Hochwasserlagen erweitern“, unterstreicht Gummersbachs Wehrchef Frank Raupach im Gespräch mit Reul, dass man sich längst nicht mehr nur mit Wohnungsbränden auseinandersetzt. Der CDU-Politiker sucht das Gespräch vermehrt mit jungen Leuten, nimmt sich Zeit und erkundigt sich bei ihnen über ihre Tätigkeiten. „Es freut mich, dass sich nicht nur ältere Männer und Frauen für das Ehrenamt einsetzen, denn der Nachwuchs ist elementar wichtig“, so Reul.

Die Gewinnung der Jugend für die Gemeinschaft und das Ehrenamt ist eine von drei Säulen, auf die die Blaulichtmeile aufbaut, ergänzt Frank Helmenstein. „Außerdem sollen neue Kräfte jeden Alters geworben werden, um auch in Zukunft sicher aufgestellt zu sein“, so das Stadtoberhaupt. Und schließlich solle die Leistungsschau auch als Dank für die freiwilligen Helfer dienen. Auch deswegen findet am Abend ein großer Kölscher Abend auf dem Campingplatz in Lantenbach statt, bei dem die Band „Kuhl un de Gäng“ aufspielt.

Quelle: Oberberg-Aktuell.de