
Gummersbach – Der TV Becketal richtete am Wochenende zum zweiten Mal ein international besetztes Taekwondo-Turnier aus und erntete dafür viel Lob.
Von Uli Klein
Die Klasse „Drei-Käsehoch“ gibt es nicht. Deshalb starten Selim und Jermaine eben bei den Sechsjährigen. Aber das ist aufregend genug. Sogar in der Mittagspause geben die Nachwuchstalente keine Sekunde Ruh. Vielmehr werden mit dem Trainer unentwegt Tritte und Hiebe geübt. Immer wieder knallt es und der Coach kann froh sein, dass er „Pratzen“ trägt. Eine Pratze ist ein überdimensionaler Handschuh mit einem großen Polster auf der Handfläche.

[Großmeister Bajrush Saliu (re.) freute sich über das Lob für das vom TV Becketal ausgerichtete Turnier.]
Selim und Jermaine sind mit den Eltern aus dem hessischen Korbach angereist, um am Becketal-Cup teilzunehmen. Dieser wird an diesem Wochenende zum zweiten Mal ausgetragen, nachdem die Premiere des Taekwondo-Turniers anno 2014 schon ein bemerkenswerter Erfolg war, so dass die Verantwortlichen und Organisatoren um Großmeister Bajrush Saliu (Inhaber des 8. Dan) und Jugendbetreuerin Birgit Krone nun die jetzige Neuauflage in Angriff nahmen. Perspektivisch dürfte das Turnier in der Eugen-Haashalle seinen festen Platz im Sportkalender der Stadt Gummersbach haben. Zumal sich die 328 Kämpfer (69 Senioren und 259 Nachwuchsathleten zwischen sechs und 17 Jahren) in der oberbergischen Kreisstadt sichtbar wohl fühlen.

[Spannend ging es zu bei den Kämpfen in der Eugen-Haas-Halle.]
Dabei sind die Hessen aus Korbach beileibe nicht die Delegation, die die weiteste Anreise hatte. Sogar Sportler aus Russland, Tunesien oder Afghanistan sind am Start. Athleten, die in diesen Wochen durch Deutschland touren und bei Turnieren antreten. Florian Philipp hatte es nicht so weit. Der 21jährige kommt aus Königsborn-Unna, quasi vom Kamener Kreuz, und ist ein bisschen nervös, da er noch nicht so viel Wettkampfroutine besitzt. „Ich habe natürlich bei verschiedenen Kämpfen zugeschaut und fürchte, dass da ganz schön was auf mich zukommt“, schätzt der Student.
Murat Özalp ist ein „alter Hase“ in Sachen Taekwondo. Als Coach bei Olympic Taekwondo Witten hat er schon jede Menge Veranstaltungen erlebt hat. Die Macher des Becketal-Cups dürfen sich deshalb über höchster Lob aus berufenem Munde freuen: „Das Turnier ist super und in höheren Kategorien anzusiedeln. Angefangen von den Kampfrichtern, die hier eine hohe Qualität haben, über die perfekte Organisation bis hin zu einer wunderbaren Atmosphäre – hier passt alles“, sagt Özalp und hofft auf weitere Turniere in Gummersbach in Zukunft.

[Auch die Jüngsten zeigten bereits tolle sportliche Leistungen.]
Auch Bajrush Saliu ist am Ende des Tages rundum zufrieden, zumal er sich über wertschätzende Worte von Ehrengast Kim Mu In, Freund und südkoreanischer Großmeister, Engelbert Rotalsky, Vizepräsident der Nordrhein-westfälischen Taekwondo-Union, Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein oder Michaela Engelmeier, Mitglied des Deutschen Bundestages, freuen darf. Und dass seine Becketaler in der Teamwertung immerhin Rang drei unter 46 Teams erreichen, „macht unser Turnier“ für Mister Taekwondo zu einer „richtig runden Sache“. Saliu vergisst aber auch Birgit Krone sowie die rund 20 ehrenamtlichen Helfer nicht. „Sie haben einen tollen Job gemacht. Ich bin stolz auf sie.“

Für den TV Becketal waren erfolgreich:
Gold: Joel Beck, Kevin- Noel Koepp, Laurenz Braun, Johannes Klemens, Laura Schenn, Lara Froesch, Ayca Tokat.
Silber: Jennifer Flonta, Darwin-Tyler Koepp, Ben Lony.
Bronze: Noah Beck, Giulia Baier, Nick Freitag, Marc Schneider, Melina Schneider, Justin Zastawny, Colin Zastawny.
Für den VfL Berghausen-Gimborn waren erfolgreich:
Gold: Fundaela Sen, Charlotte Köhler
Silber: Sarah Bietz
Bronze: Anastasia Althoff